Brief an das Bischöfliche Ordinariat Magdeburg
„Norbert Denef 14. Februar 2003
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Herrn Bischof Leopold Nowak
Bischöfliches Ordinariat
Max-Josef-Metzger-Str. 1
39104 Magdeburg
Sehr geehrter Herr Bischof,
Hiermit stelle ich als Opfer von sexuellem Missbrauch durch den Seelsorger Kamphusmann und Kantor Rolf K. an Sie die Forderung, die mir durch die traumatischen Erlebnisse entstandenen Folgeschäden, in Form einer Wiedergutmachung, in Höhe von 450.000 Euro anzuerkennen.
Begründung meiner Forderung“...
„Hiermit klage ich die Verantwortungsträger an, die Kamphusmann immer wieder in eine andere Gemeinde versetzt haben, obwohl Sie wussten, dass er immer wieder Kinder missbrauchte. Sie tragen die Hauptschuld daran, dass ich ebenfalls von ihm missbraucht wurde.
45 Jahre lang bestimmen Wut und Entsetzen über diese Erlebnisse mein Leben, eine
Mischung aus psychischen Symptomen wie
• Depressionen
• Schlafstörungen
• Ängsten
• innerer Unruhe
• Schwindel
• Herzklopfen
• Schwitzen bestimmen mein Leben.
Niemand kann je „wieder gut machen“ was mir angetan wurde, selbst wenn die Forderung der oben genannte Summe ein Vielfaches übersteigen würde...“
[Nachfolgend Auszüge aus der Begründung mit Schilderungen einzelner sexueller Verbrechen an Norbert Denef; veröffentlicht mit seiner Genehmigung per E-Mail vom 03.11.13, 8.13 Uhr]
„Ich war 10 Jahre alt und stolz darauf, nun endlich Messdiener zu werden um am Gottesdienst aktiv teilnehmen zu dürfen. Am Morgen eines sonnigen Wochentages zelebrierte Kamphusmann die heilige Messe. Nach dem Gottesdienst nahm er mich mit in seine Wohnung. ... Kamphusmann schloss die Tür zum Treppenhaus ab und setzte sich in den Sessel, zog mich an sich und setzte mich auf seinen Schoß. Er knöpfte mir den Hosenstall auf und spielte mit seinen Händen, mit denen er kurz zu vor die heilige Kommunion austeilte, an meinem Schwanz herum und bewegte meine Vorhaut vor und zurück. Nach 20 Minuten hatte ich das Gefühl auf Toilette gehen zu müssen und wollte auch gehen, doch Kamphusmann hielt mich auf seinem Schoß fest und machte weiter bis mein Schwanz angeschwollen war und sehr weh tat. ... Wenn Kamphusmann mit dem Rücken auf dem Sofa lag und ich auf ihm, so dass er meinen Schwanz in den Mund nehmen konnte, steckte ich meinen kleinen Finger in das Loch vom Schreibtisch, bohrte so lange darin herum bis die Scheiße vorbei war. ...
Kamphusmann war ein Freund unserer Familie und besuchte uns sehr oft. Es wurden sehr oft Feste gefeiert und es ging sehr Lustig dabei zu. Wenn der Alkohol ausging gab mir Kamphusmann Geld und ich musste dann in die Gaststätte zur Linde gehen, um Grimm Sekt für 20 Mark zu kaufen. Als ich wieder kam tanzte meine Mutter mit Kamphusmann in unserem sehr kleinen Wohnzimmer. Alle freuten sich, dass ich es geschafft hatte mit 10 Jahren Sekt einzukaufen.
Vor einer solchen Feier bei mir zu Hause, waren Kamphusmann und ich kurzzeitig allein im Wohnzimmer. Er öffnete meinen Hosenstall und holte mir einen runter, was aber nicht gelang, da plötzlich jemand ins Zimmer kam. Niemand bemerkte etwas oder wollte nichts merken. Wieso auch, dass Kamphusmann missbrauchte war eh bekannt in der Gemeinde, nur ausgesprochen hat es niemand.
In meiner Lehrzeit mussten wir eine Woche zum Kartoffeleinsatz fahren. Am Abend knutschten wir die Mädels die in unserer Klasse waren. Die eine war ganz begeistert von meiner Knutschkunst. Ich habe ihr nicht verraten, dass das mir Kamphusmann beigebracht hatte, das blieb bis zum heutigen Tag mein Geheimnis und wird hier zum ersten mal von mir niedergeschrieben.
Mit 10 Jahren hat mir dieses widerliche Schwein seine ekelerregende Zunge in meinen kleinen zärtlichen Kindermund gesteckt. (seit dem habe ich starkes brennen der Haut um den Mund herum, besonders stark ist es nach dem Essen und das die letzten 45 Jahre nach jeder Mahlzeit)
Die gleiche Scheiße ging weiter
Nach dem Rolf K. eingehend den damaligen Pfarrer Schulte dazu drängte, in der Sache Kamphusmann tätig zu werden, folgten umgehend Gespräche mit dem bischöflichen Ordinariat Magdeburg.
Kurz danach wurde Kamphusmann strafversetzt. ...
Kamphusmann war weg und ich hatte zum ersten mal in meinem Leben einen richtigen Freund, meinen Rolf.
Nächte lang wurden interessante Gespräche mit interessanten Menschen geführt. Nach dem er dafür gesorgt hatte, dass Kamphusmann versetzt wurde, hatte ich volles Vertrauen zu ihm. ...
Beim ihm war immer Haus der offenen Tür, viele Jugendliche haben sich dort getroffen und auch dort geschlafen.
Nach einem solchem Treffen war ich der Letzte und er bot mir an, bei ihm zu schlafen. Er hatte zwei Zimmer, ein Schlafzimmer und ein Wohnzimmer, in dem ich schlafen sollte.
Nach dem ich mich hingelegt hatte und schlafen wollte, kam er zu mir und legte sich neben mich, fing an mich am Bauch zu streicheln und holte mir ein runter.
Die gleiche Scheiße ging weiter bis ich 18 Jahre alt war, mehrere male in der Woche.
Er kroch unter meine Bettdecke, obwohl noch Andere Jugendliche im Zimmer geschlafen haben, und hat mir einen geblasen. (Sollten Sie mit solchen Ausdrucksformen Probleme haben, so kann ich Ihnen hiermit versichern, dass ich sie auch habe.)
Meine Seele konnte Rolf. K. nicht ermorden, das hatte Kamphusmann schon vollbracht! Erst nach 45 Jahren war ich dazu in der Lage, den sexuellen Missbrauch von Rolf K. beim bischöflichem Ordinariat in Limburg anzuzeigen. ...
Sehr geehrter Herr Bischof,
Der Papst hat öffentlich bekannt, dass die katholische Kirche, im Umgang mit sexuellen Missbrauch von Mitarbeitern in der katholischen Kirche Schuld auf sich geladen hat. Er hat sich öffentlich bei den Opfern entschuldigt.
Mit der Anerkennung meiner oben genannten Forderung werde ich erkennen, ob die katholische Kirche es ernst meint, Verantwortung zu übernehmen.
Mein langjähriges Studium und die eigenen Erlebnisse zum Thema sexueller Missbrauch erlauben es mir, in der Öffentlichkeit über alle Einzelheiten zu sprechen.
Mit freundlichen Grüßen
Norbert Denef“
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Suchbegriffe: Norbert Denef, Katholische Kirche, sexueller Missbrauch, Vergewaltigung, Kamphusmann,