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19. April 2012 4 19 /04 /April /2012 14:14

Schlechte Berichterstattung macht aggressiv. Besonders aggressiv werde ich dann, wenn ein ernstes Thema misshandelt wird. Immerhin geht es um etwa 800.000 sogenannte „Erziehungszöglinge“ und weitere hunderttausende in die Psychiatrie Zwangseingewiesene, Säuglinge, Kleinkinder und behinderte Schulkinder. Sie wurden in überwiegend kirchlichen Heimen systematisch – heimübergreifend, was die Art der Verbrechen betrifft – physisch, psychisch und oftmals sexuell missbraucht. Etliche waren vielfach sexuellen Begierden unfähigen Personals ausgesetzt, Wer da nachplappert, was er irgendwann mal aufgeschnappt hat, muss herbe Kritik und auch den Vorwurf der Unfähigkeit ertragen können.

http://www.news4teachers.de/2012/04/schwarze-padagogik-das-schicksal-der-heimkinder-bis-1975/

Es drängt sich der Eindruck auf, dass Herr Elmar Stephan, dpa, von der Thematik nicht den geringsten Schimmer Ahnung hat, sich nicht in das Thema vertieft, sondern einfach – nach dem Motto: Hauptsache, die Zeitung ist voll – einen Artikel zusammengeschustert hat. Das mag seinen Ansprüchen genügen, gereicht aber zum großen Schaden für die Opfer. Für die Täter und ihre Rechtsnachfolger klingen Formulierungen, wie ich sie angeprangert habe, wie Harfenmusik. Genau das wollen sie lesen. Und genau das werde ich immer wieder kritisieren. Denn solche Formulierungen dokumentieren stümperhaftes Handwerk.

Hier mein Leserbrief, der nicht veröffentlicht und damit zensiert wurde (Mir tut diese Zensur nicht weh. Das Internet ermöglicht die Vervielfältigung meiner Meinung an anderen Stellen. Der Herausgeber der Online-Zeitung darf sich nicht wundern, dass sie – wie im Bereich der gedruckten Presse überall zu beobachten – immer weniger Leser findet.):

Ich frage mich erschüttert, ob hier der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz oder ein Journalist schreibt. Dies ist nämlich genau der Sprachgebrauch der Täterseite: "Aus heutiger Sicht waren die Verhältnisse dort oft unmenschliche Quälerei. "
Aufwachen Herr Stephan! Die anale und orale Vergewaltigung war schon zu Kaiser Wilhelms Zeiten eine strafbare Handlung. Und die Prügelstrafe wurde 1947 abgeschafft und weil es immer noch Lumpen gab, die draufgehauen haben, wurde dieses Verbot 1949 wiederholt. Außerdem dürfte auch Ihnen, Herr Stephan, nicht entgangen sein, dass am 23. Mai 1949 das Grundgesetz in Kraft getreten ist. Ich habe nicht gedacht, dass Journalisten so schlecht schreiben können. Außerdem bin ich fassungslos darüber, dass die dpa Ihre Artikel annimmt.
Über den Begriff Entschädigung möchte ich Ihnen auch noch einiges in Ihre Ausbildungskladde schreiben: "Entschädigung: Eine Entschädigung ist eine Leistung, insbesondere eine Geldleistung, die zum Ausgleich erlittener Nachteile oder Einschränkungen geleistet wird."
http://de.wikipedia.org/wiki/Entsch%C3%A4digung

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