Laut "Bericht zum Stand der Umsetzung der Empfehlungen des Runden Tisches Heimerziehung sowie der Empfehlungen
zur Prävention und Zukunftsgestaltung" stellt sich der Stand wie folgt dar:
"Umsetzung Fonds 'Heimerziehung West'
Die Geschäftsstelle hat nach Zustimmung durch den Lenkungsausschuss und vor dem Start des Fonds ein gemeinsames Konto bei der Bank für Sozialwirtschaft eingerichtet, auf das alle Errichter über die gesamte Laufzeit des Fonds jährlich in vier Teilzahlungen ihren Anteil einzahlen. Die Einzahlungen von Bund, Kirchen und den westdeutschen Bundesländern belaufen sich entsprechend der Verwaltungsvereinbarung bis zum 31. März 2013 auf einen Betrag in Höhe von 42 500 007,10 Euro (im Rechnungsjahr 2012 wurden vereinbarungsgemäß 34 000 000,00 Euro eingezahlt). An die Betroffenen konnten bis zum 31.März
2013 Hilfeleistungen in Höhe von 25 036 137,91 Euro für insgesamt
4 557 schlüssig geprüfte Vereinbarungen ausgezahlt werden (mit Stand 31. Dezember 2012 waren es 17 990 149,67 Euro für 3 455 Vereinbarungen).
Davon entfallen auf 1 882 Vereinbarungen über Rentenersatzleistungen
16 365 000,00 Euro (mit Stand 31. Dezember 2012 waren es 1 579 Vereinbarungen und 13 070 700,00 Euro) und auf
2 675 Vereinbarungen auf Leistungen für Folgeschäden 8 671 137,91 Euro (mit Stand 31. Dezember 2012 waren es 1 876 Vereinbarungen und 4 919 449,67 Euro)."
Grafisch dargestellt:
http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/136/1713671.pdf
Auf diesen Link hat Martin Mitchell aufmerksam gemacht. Mitchell zeichnet sich dadurch aus, dass er unermüdlich nach Berichten und Informationen forscht, die sich mit dem Thema "Gewalt an Kindern und Jugendlichen in den Nachkriegsjahrzehnten" und mit der Umsetzung der Opferfonds West und Ost befassen. Diese Informationen stellt Mitchell kostenlos zur Verfügung. Er trägt dazu bei, dass die Wahrheit auf den Tisch kommt, dass sie dokumentiert werden kann und so schnell nicht aus den Websites verschwinden, damit die nachfolgenden Generationen nachlesen können, was vielen ihrer Eltern und Großeltern an Leid und Verbrechen zugefügt wurde. Mitchell selbst war sogenannter Erziehungszögling in Freistatt, einer Teileinrichtung von der Evangelischen Großanstalt Bethel. Dort musste er Zwangsarbeit, u.a. im Moor, leisten und Torf abstechen.
An dieser Stelle ausdrücklich: Herzlichen Dank Martin Mitchell!
Erste Auswertung der Statistiken:
Es ist festzustellen, dass für sogenannte Rentenersatzleistungen 20 Mio. Euro vorgesehen waren. Davon wurden 16,4 Mio. Euro ausgegeben. Für die Kompensation von Folgeschäden waren 100 Mio. Euro veranschlagt. Davon wurden 8,7 Mio. Euro ausgegeben.
Bis zum 31. März 2013 wurden 4557 Vereinbarungen geschlossen, davon für sogenannten Rentenersatzleistungen 1882, für den Ausgleich von Folgeschäden 2675. Wieviel Mehrfach-Vereinbarungen in diesen Zahlen enthalten sind, ist nicht ersichtlich.
Legt man die Gesamtzahl der Vereinbarungen zugrunde und unterstellt, dass von den ca. 800.000 Heimopfern (diese Zahl ist allerdings falsch, weil sie die Opfergruppen Behinderter, in die Psychiatrie eingewiesene und Kleinkinder und Säuglinge ausklammert) noch 400.000 leben (auch diese Zahl müsste nach oben korrigiert werden, weil Mitteilungen des Bundesamtes für Statistik belegen, dass noch mehr als 600.000 Opfer leben könnten ((nähere Angaben werden angefordert)), so hat etwa 1% der Heimopfer Leistungen aus dem Opferfonds West erhalten. Und das wird gefeiert: