Schon mehrmals wurde das Forum geschlossen; der Forenname ist unwichtig. In ihm schrieben ehemalige Heimopfer. Sinnvolle Beiträge kann man an wenigen Händen abzählen. Der Schwerpunkt lag auf Mobbing und Drohung. Wer die Aufarbeitung der Heimgeschichte aufmerksam verfolgt, musste mit dieser Schwerpunktsetzung rechnen. Viele Heimopfer wurden in den 50-70er Jahren auch Täter. Man dressierte ihnen Gewalt an, die sich in den Foren in verbaler Gewalt Bahn bricht. Auch ich habe schon Klageandrohungen erhalten; sei es drum. Die Klageschrift hat der Kläger ins Internet gestellt.
Im Rahmen der Schließung gab es viele verbale Tränen. Wie schade die Schließung wäre und wie schön doch alles war. Eine Bemerkung hat mich allerdings doch getrieben, ein letztes Mal zu reagieren: "Bedauerlich finde ich, wenn wir uns die Schuld an dem Ergebnis des RTH geben. Nein, schuldig sind wir nicht. Die Uneinigkeit, die vielen Diffamierungen, denen aktive ehemalige Heinkinder ausgesetzt waren, ein völlig unnötiger Prozess vor dem Berliner Kammergericht usw. waren nicht gerade förderlich für unser Ansehen. "
Mein Kommentar dazu wird in dem Forum untergehen; darum diesen hier noch einmal an dieser Stelle:
"Man mag es bedauerlich finden, richtig wird die Sichtweise dadurch nicht. Schließlich haben wir uns viel zu wenig dagegen gewehrt, dass am RTH sogenannte Opfervertreter sitzen, die von uns nicht berufen wurden. Das war ein undemokratisches Einsetzen einer hilflosen kleinen Gruppe, bei der sich abzeichnete, dass sie sich gefallen lassen, über den Tisch gezogen zu werden. Und so kam es dann ja auch.
Die Klage vor dem Berliner Gericht war notwendig, aber zu früh terminiert. Man hätte zunächst der Arbeitsgruppe Zeit geben müssen, sich überhaupt zu finden. Allerdings: Nach einem Jahr, also im Zwischenbericht, war nachlesbar, dass die Opfervertreter beschissen werden, dass ihnen in der Mehrzahl Juristen gegenüber saßen, denen sie auch nicht ansatzweise gewachsen waren.
Letztendlich haben wir Schuld am Ergebnis des RTH, weil wir ihm nicht lautstark genug widersprochen haben. Schlimmer noch: Etwa 1 Prozent der Opfer hat sich aus dem Opferfonds bedient und ist damit jenen, die diesen Fonds mehrheitlich abgelehnt haben, in den Rücken gefallen. Sie haben mit ihrer Kassierermentalität verhindert, dass aufgrund der möglich gewesenen, breiten Ablehnung des Opferfonds über die Ausstattung neu verhandelt wird. Hätten alle abgelehnt und nichts aus dem Fonds genommen, wäre das Scheitern des RTH völlig offensichtlich gewesen. So ging die Rechnung auf: Dieses eine Prozent wird als die große Akzeptanz durch noch 400 000 lebende Opfer dargestellt und seitens der Tätervertreter als Sieg gefeiert. Sie, die Rechtsnachfolger der Verbrecher, haben die billigste Lösung durchgedrückt, und dies dank all derer, die in den Opferfonds gegriffen haben.
Und zuletzt noch dies: Nicht ganz übel nehmen darf man es den Mobbern, Unruhestiftern und Stänkerern, die durch die Foren gezogen sind und zur Vernichtung dieser Plattformen beigetragen haben. Sie haben es in den Heimen nicht anders gelernt, wurden teils zu diesem asozialen Verhalten dressiert.
Ich weiß, diese Meinung passt euch nicht, aber ich ändere kein Wort daran!"
Kurzzeitig erwachte das Forum zu neuem Leben. Hier eine Reaktion auf meine Äußerungen:
"Auch ICH habe in den Heimkinder "Opferfond" gegriffen! Soll ich deswegen ein schlechtes Gewissen haben? "
Darauf erneut zu reagieren, lohnt sich nun wirklich nicht mehr.
Heimkinder, Heimopfer, Heimopferforum, Runder Tisch Heimerziehung