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9. Juli 2013 2 09 /07 /Juli /2013 16:23
»ich und mein Film übernehmen die volle Verantwortung für den Rücktritt von Papst Benedikt« hier das Video[1], hier der Text [2].

»Jeden einzelnen Fall von sexuellem Missbrauch bekam Ratzinger auf den Tisch. Man kann wirklich sagen, er weiß mehr über sexuellen Missbrauch als jeder andere auf der Welt.«

 

Was Benedikt betrifft, mag er in Frieden ruhen.

 

Doch der Fall erinnert an den unterschiedlichen Umgang mit den Verbrechen an Kindern und Jugendlichen.

Für Irland gilt:

1. Es gibt drei Verantwortliche: „Kirche, Staat, Gesellschaft“

„Es war, das wird immer klarer, ein Komplott unter drei Verschwörern: die Kirche lieferte die zweifelhafte Ethik, der Staat stellte seine Zwangsmittel willfährig zur Verfügung, die Gesellschaft schwieg, obwohl sie alles wusste. Den Preis bezahlte die ohnmächtige Unterschicht, die ihre Töchter und Söhne verriet.“ Bitte den Zeitungsbericht lesen.[3] Doch das de-facto Komplott gilt auch für Deutschland, und zwar bis heute.

2. Die Zwangsarbeit. Eine geringe Pauschalentschädigung als Rentenersatz gibt es, anders als in Irland, bei uns nur für Jugendliche, die Zwangsarbeit leisten mußten, wobei der Begriff Zwangsarbeit peinlichst vermieden wird. Es gibt keine Lohnnachzahlung, weder von den kirchlichen, noch von den staatlichen Einrichtungen, die von der Zwangsarbeit profitiert haben. Auch nicht von der Privatwirtschaft, die gut an den Kindern verdient hat. Es schien wohl nicht opportun, die Betriebe, darunter Firmen mit großer Bedeutung, zwangszuverpflichten. Zwangsarbeit ja, Zwangsentschädigung nein.

Und für die Zwangsarbeit von Kindern gibt es GAR NICHTS.

Aber die deutschen Medien sprechen von „Entschädigung“, ohne die Zahlungen aufzuschlüsseln, die ohnehin erklärtermaßen nicht Entschädigung sein sollen.

3. Die ehemaligen Heimkinder aus Behinderteneinrichtungen wurden auf rüde Art von Antje Vollmer[4] von Beginn an vom Runden Tisch ausgeschlossen. Diese Einrichtungen behaupten, sie hätten in den „Heimkinderfonds“ eingezahlt und sehen sich außerhalb weiterer Verpflichtungen[5]. Entweder sie lügen, oder sie haben in den falschen Fonds eingezahlt. Einen richtigen gibt es bis heute nicht.

 

Es ist merkwürdig, daß Irland tut, was Deutschland nicht will, nämlich entschädigen. Da es in Deutschland so prima klappt mit dem anhaltenden Betrug an den ehemaligen Heimkindern, gibt es wohl doch nur die Erklärung aus dem Zeitungsartikel „Drei Verschwörer – Kirche, Staat, Gesellschaft“. In Italien würde man von mafiösen Strukturen sprechen.

Kinder haben Rechte, aber nicht alle Kinder.[6]


[1] http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/431902_ttt-titel-thesen-temperamente/15745168_ein-dokumentarfilm-ueber-sexuellen-missbrauch-an

[2] http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/sendung/hr/sendung_vom_07072013-108.htmlDienstag, 9. Juli 2013

[3] http://www.welt.de/politik/ausland/article113803943/Wie-Irlands-Nonnen-an-ihren-Sklavinnen-verdienten.html

[4] Zu meiner Pfarrerskollegin Antje Vollmer fallen mir nur noch Worte ein, die ich besser nicht aufschreibe, weil sie gerichtsverwertbar wären.

[5] Verpflichtet fühlt sich ohnehin niemand. Aus dem Heimkinderfonds werden lediglich Leistungen auf absolut freiwilliger Basis geleistet nach dem Motto: Seid dankbar und beruhigt euch.

[6] http://www.flickr.com/photos/dierkschaefer/9215584992/in/photostream/lightbox/

 

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